Robo-Advisor ist ein Algorithmen-basiertes System, das automatische Empfehlungen zur Vermögensanlage gibt und diese auch umsetzen kann. Die Bezeichnung ist zusammengesetzt aus den englischen Wörtern Robot (Roboter) und Advisor (Berater). Robo-Advisors haben das Ziel, die Dienstleistungen eines traditionellen Finanzberaters zu digitalisieren und zu automatisieren. Der Begriff „Robo-Advisor“ wird auch als Bezeichnung für Finanzdienstleister verwendet, die mit entsprechenden Systemen arbeiten.
Was ist Roboadvisor? Roboadvisor im Vergleich
Roboadvisor & ETF Anbieter in Deutschland
Zu den bekanntesten Robo-Advisors die inzwischen meist auch den ETF Handel anbieten gehören die Startups Ginmon (Frankfurt a. M., Shanghai), growney (Berlin), Scalable Capital (München/London), LIQID (Berlin), Moneyfarm (Frankfurt a. M.), Visualvest (Frankfurt a. M.) und Whitebox (Freiburg).
Bankseitige Angebote sind unter anderem bevestor (DekaBank, Sparkassen Finanzgruppe), ROBIN (Deutsche Bank), Easyfolio (Frankfurt a. M.), Fintego (European Bank for Financial Services, Tochtergesellschaft des britischen Finanzdienstleisters FNZ Group), cominvest (comdirect Bank AG), Wüstenrot ETF Managed Depot (Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank), Quirion (Quirin Bank) und Zeedin (Hauck & Aufhäuser).
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Roboadvisor Kosten
Kosten für Robo-Advisors lassen sich unterteilen in Kosten für die Vermögensverwaltung, also die eigentliche Robo-Dienstleistung, und – bei fondsbasierten Robo-Advisors – die laufenden Kosten für die Fonds.
Nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest im August 2018 belaufen sich die Kosten für einen Musteranleger insgesamt bei den günstigsten Anbietern auf jährlich rund 0,6 Prozent der Anlagesumme. Der teuerste Robo im Test kostet pro Jahr sogar 1,87 Prozent. Zum Vergleich: Ausgewogene Mischfonds kosten nach Angaben der Stiftung Warentest im Schnitt 1,92 Prozent pro Jahr. Die Robo-Dienstleistung allein kostet zwischen 0,39 und 1,2 Prozent der Anlagesumme pro Jahr und beinhaltet meist auch Depot- und Umschichtungskosten.
Die laufenden Fondskosten hängen vor allem von der Art der Fonds ab, welche die Robo-Advisors zur Geldanlage nutzen. ETF sind hier deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds.
Roboadvisor Regulierung
Ein Robo-Advisor wird in der Regel von Finanzdienstleistern eingesetzt, um kostengünstig relativ kleine Depots zu verwalten. Ein solches System kann die entsprechenden Empfehlungen oftmals direkt und automatisiert für den Kunden umsetzen. Ebenfalls gängig sind derartige Systeme zur Unterstützung menschlicher Anlageberater. Finanzdienstleister, die Robo-Advisor betreiben, unterliegen in den meisten Ländern einer Genehmigung und Überwachung. In Deutschland ist dies die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), in Österreich der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) und in der Schweiz der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Beschränkt sich die Tätigkeit auf bestimmte Finanzinstrumente, wie z. B. zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Fondsanteile, greift die Bereichsausnahme des § 2 Absatz 6 Satz 1 Nummer 8 Kreditwesengesetz (KWG) und es gelten die Bestimmungen nach § 34 (f) Gewerbeordnung (GewO) für Finanzanlagenvermittler sowie § 34 (h) Gewerbeordnung (GewO) für Honorar-Finanzanlagenberater. Die Vermögensverwaltung erfordert nach § 32 Kreditwesengesetz (KWG) die Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).