FUTURES

Ein Future (auch Terminkontrakt) ist im Wesentlichen spezifiziert durch:

  • einen genau bestimmten Vertragsgegenstand (Basiswert > Aktie, Index, Rohstoff, Währung (Forex))
  • die Menge (Kontraktgröße) und Qualität des zugrunde liegenden Vertragsgegenstandes
  • einen bei Vertragsabschluss festgelegten Kaufpreis des zugrunde liegenden Vertragsgegenstandes
  • einem fixen Erfüllungs­zeitpunkt in der Zukunft (Termin) und
  • die Art der Erfüllung (Lieferung des Vertragsgegenstandes gegen Zahlung des vereinbarten Preises oder Barausgleich).

Die Standardisierung ermöglicht einen transparenten Handel, geringe Handelskosten und einen leichten Marktzugang. Je nach Basiswert unterscheidet man zwischen Terminkontrakten auf Wertpapiere, wie z. B. Aktien, (financial futures) oder Rohstoffe,

Bei Long-Position (Call) also Kauf eines Futures gewinnt der Käufer bei steigenden Preisen und der Stillhalter (Verkäufer) verliert.

Bei der Short-Position (Put) gewinnt der Inhaber bei fallenden Preisen des Basiswerts. Als Inhaber werden die Käufer eines Termingeschäfts genannt, als Stillhalter die Verkäufer.

Ein Beispiel: Wie stark der Hebel bei einem bestimmten Future-Kontrakt tatsächlich ist, hängt von drei Faktoren ab: Kontraktgröße, Kontraktwert zum Einstiegszeitpunkt und Margin-Höhe. Am Beispiel des DAX-Future, der direkt an der Eurex erworben wird, könnte das wie folgt aussehen:

  • DAX-Punktestand: 5000
  • Kontraktwert: 25€ je DAX-Punkt
  • Kontraktwert bei 5000 Punkten: 125.000€
  • Verlangte Margin: 9000€ (eigener Anteil)
  • Hebel: 125000/9000 = 13,89

Bei diesem Beispiel würde der Hebel 13,89 betragen und sich somit der Gewinn von einem Prozent im Basiswert bei diesem konkreten Kontrakt mit dem Faktor 13,89 auswirken. Bei einer Veränderung des Basiswerts in der Höhe von +10 % (oder 500 Punkten im DAX) beträgt der Gewinn aus dem riskierten Kapital (der Margin) demnach 138,9 % (=12501, Hebel × 10 %).

Ähnliche Instrumente

Zu Futures sind auch CFD (Contract for Difference) eine Möglichkeit mit Hebelwirkung zu handeln. CFDs lassen sich im Gegensatz zu Futures aber flexibler bzw. mit kleineren Hebel handeln. Daher sind CFD im Gegensatz zu Futures für Kleinanleger besonders interessant.

Futures vs. Optionen

Beim Verkauf einer Option, entsteht die Pflicht auf Lieferung des Basiswerts, hingegen werden bei Futures nur die Wertveränderungen abgerechnet. An der Eurex der deutschen Börse laufen die Futures Kontrakte in der Regel drei Monate und verfallen dann.

Verfallstage von Futures

Alle drei Monate am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember verfallen Index- und Einzelaktienoptionen sowie die großen Index-Futures wie DAX-Future. Dieser Tag wird auch als großer Verfallstermin (Hexensabbat) genannt.

Kritik am Futures Handel: Vor allem der stark gestiegene Anteil an reiner Spekulation mit Futures am Rohstoffmarkt wird mit Sorge beobachtet. Kritiker vermuten, dass Derivatgeschäfte mit Rohstoffen zu massiven Verteuerungen von Lebensmitteln wie Getreide, Zucker, Speiseöl und Milch auf den Weltmärkten geführt haben. Allein im Jahr 2010 sind die Nahrungspreise laut Weltbank um mehr als ein Drittel gestiegen. 40 Millionen Menschen seien dadurch zusätzlich in absolute Armut gestürzt worden.

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